Shaghayegh Galeshialiabadi


[ Feel free to call me Shaggy ]

Ich bin Shaghayegh, Grafikdesignerin in Hamburg
Meine Schwerpunkte liegen im Bereich Typografie und Editorial Design. Design ist mehr als nur ein einfaches Werkzeug zur Vermittlung von Inhalten, sondern ein visuelles Mittel um zu beobachten, zu hinterfragen und Unsichtbare sichtbar zu machen. Oft entwickle ich Systeme, die meinen Designprozess steuern, um mehr Freiräume für experimentelles Arbeiten und überraschende, zufällige Ergebnisse zu schaffen.


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Das Patriarchat durchdringt unbemerkt die Gesellschaft und prägt das Leben der Menschen tiefgreifend. Dessen Einfluss reicht weit über offensichtliche Strukturen hinaus und zeigt sich selbst in Bereichen, die viele als neutral betrachten, etwa in der Medizin.[1] Medizin war stets eng mit Hierarchie und Machtpolitik verbunden und hat aktiv zur Etablierung und Aufrechterhaltung von Unterdrückungssystemen beigetragen.[2] Trotz den medizinischen Fortschritten und Durchbrüchen über die Jahrhunderte sind Frauen stets zweitklassig behandelt, da die Lehre Irrglaube und Falschannahmen konservierte.  

Um dieses ungerechte System gestalterisch zu kritisieren und visuell sichtbar zu machen, erfolgt eine raumgreifende Installation, die den seit Jahrhunderten bestehenden androzentrische Fokus der Medizin und die daraus resultierenden Erfahrungen von Frauen und weiblich gelesenen Menschen in der medizinischen Versorgung gegenübergestellt.



Im ersten Teil der Installation werden historische anatomische Illustrationen untersucht. Während männliche Körper detailliert und präzise dargestellt sind, erscheinen weibliche Körper oft unklar, verzerrt oder ausschließlich auf die Gebärmutter reduziert. Eine chronologische Animation überlagert diese Bilder und macht die systematische Unsichtbarkeit weiblicher Anatomie bis in die Gegenwart sichtbar.

Der zweite Teil widmet sich den Erfahrungen von Frauen und weiblich gelesenen Personen. Auf ein Patientinnenhemd sind Aussagen von Ärztinnen gedruckt, die man als “Medical Gaslighting“ bezeichnet. Direkt daneben gibt es eine großformatige Projektion mit animierten Elementen auf animierten Hintergründen, die an medizinische Dokumente erinnern. Mit diesen überdimensionalen Postern sollte den Patient*innen eine Stimme gegeben, die über Jahre hinweg Schmerzen und fehlende Hilfe dokumentieren. Abgerundet wird die Installation durch ebenfalls vergrößerte Medikamentenblister, die sich wie Uhrzeiger langsam drehen. Sie stehen für den langen Zeitraum der Medikamenteneinnahme – oft ohne Wirkung oder mit belastenden Nebenwirkungen – und verweisen auf ein strukturelles Problem: die bis heute männlich geprägte Medikamentenforschung.


[1] Vgl. Mangler, Mandy/Ngoumou, Gonza: unlearn medizin, in: Emilia, Roig, Zykunov, Alexandra, Horch, Silvie (Hrsg.): unlearn patriarchy 2, Berlin 2024, S. 8.

[2] Vgl. Schwachenwalde, Sabina: Ungleich behandelt. München 2024, S. 23.





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